Kompostieren - Die natürliche Recyclinganlage für den Garten - https://smartinfo.me/blog

Kompostieren – Die natürliche Recyclinganlage für den Garten

Inhalt: 1431 Wörter, Lesedauer ~ 8 Minuten

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Wer einen Garten besitzt, kennt das lästige Problem der anfallenden Abfälle. Ständig müssen Laub, Rasenschnitt und andere organische Materialien entsorgt werden. Doch anstatt diese wertvollen Stoffe auf den Kompost zu werfen, lassen sie sich auf einfache Weise in schwarzes Gold verwandeln. Durch das Kompostieren können Gärtner aus ihren Gartenabfällen selbst hochwertigen Humusdünger herstellen und diesen im eigenen Garten einsetzen. Der Kreislauf der Nährstoffe wird so geschlossen – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung.

Was ist ein Komposthaufen?

Ein Komposthaufen, auch Kompostmiete, Kompoststock oder Kompostwerk genannt, ist ein Haufen aus organischen Abfallstoffen, der durch einen natürlichen Zersetzungs- und Verwesungsprozess in humusreiche Erde umgewandelt wird. Dieser Prozess wird von verschiedenen Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen und kleinen Lebewesen wie Asseln, Regenwürmern und anderen Bodenorganismen durchgeführt.

Die Kompostierung ist eine äußerst sinnvolle und umweltfreundliche Methode der Abfallverwertung. Statt wertvolle organische Materialien wie Gartenabfälle oder Küchenreste zu entsorgen, können sie auf dem Komposthaufen zu wertvollen Humusdünger und Bodenverbesserer recycelt werden.

Der Kompostierungsprozess läuft in mehreren Phasen ab. Zunächst zersetzen aerobeAerobe Bakterien bei Temperaturen bis 60°C die Biomasse. Diese Heißrotte-Phase tötet Krankheitserreger und Unkrautsamen ab. Danach übernehmen andere Mikroorganismen bei kühleren Temperaturen und wandeln die Stoffe in stabile Huminstoffe um. Am Ende bleibt nährstoffreicher Fertigkompost übrig.

Ein Komposthaufen ist also eine wahre Biofabrik, in der unzählige Kleinstlebewesen die organischen Abfälle in wertvollen Humus für den Gartenboden umwandeln. Durch die Zugabe zum Boden wird der Kreislauf der Nährstoffe geschlossen. Nährstoffe, die den Pflanzen entzogen wurden, kehren in den Boden zurück.

Die Kompostierung zuhause ist eine einfache und kostengünstige Methode, um Bioabfälle sinnvoll zu verwerten und sich selbst mit hochwertigem Dünger für den Garten zu versorgen. Ein gut geführter Komposthaufen liefert jedes Jahr neue Mengen an schwarzer Komposterde.

Wie sieht ein idealer Komposthaufen aus?

Die optimale Größe und Form eines Komposthaufens hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im Allgemeinen sollte er jedoch groß genug sein, um eine gute Wärmeisolierung zu gewährleisten, aber nicht zu groß, damit der Sauerstoffaustausch nicht beeinträchtigt wird.

Eine empfohlene Größe ist etwa 1 bis 1,5 Meter hoch und breit. Bei dieser Dimension können sich im Inneren Temperaturen von 50-60°C entwickeln, die für eine effiziente aerobe Zersetzung der organischen Masse erforderlich sind. Gleichzeitig ist der Haufen nicht zu massiv, sodass eine ausreichende Belüftung stattfinden kann.

Die Form kann konisch, rechteckig oder rund sein. Eine konische oder kegelförmige Gestalt hat den Vorteil, dass Regen besser ablaufen kann. Runde oder ovale Formen bieten eine kompakte Bauweise mit guter Wärmespeicherung. Rechteckige Formen sind oft am einfachsten aufzuschichten.

Der Aufbau eines idealen Komposthaufens besteht aus einer lockeren, durchlüfteten Schichtung verschiedener Materialien. Als Basis eignen sich gröbere Materialien wie Zweige, Äste, Stroh oder Rasenschnitt, um eine Zugluftzirkulation von unten zu ermöglichen. Darauf werden abwechselnd feuchtes, stickstoffreiches Material wie Küchenabfälle oder frischer Rasenschnitt und trockenes, kohlenstoffreiches Material wie Laub, Papier oder Holzspäne geschichtet. Die optimale Mischung aus Braun- und Grünmaterialien liegt bei etwa 25-30 Teilen Kohlenstoff zu 1 Teil Stickstoff.

Jede Schicht sollte nur 10-15 cm dick sein, um eine gute Durchlüftung zu gewährleisten. Am Ende wird der Komposthaufen mit einer abschließenden Schicht aus Erde, Torf oder Rasenschnitt abgedeckt, um die Feuchtigkeit zu halten.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die ausreichende, aber nicht zu hohe Feuchtigkeit. Der Komposthaufen sollte eine Feuchtigkeit von 50-60% aufweisen, vergleichbar mit einem gut ausgedrückten Schwamm. Zu trocken verlangsamt sich die Zersetzung, zu nass kann es zu Fäulnis und üblen Gerüchen kommen.

Durch regelmäßiges Umsetzen, Wenden oder Belüften mit einem Kompostmischer wird Sauerstoff in den Haufen eingebracht. Dies beschleunigt die aerobe Abbauprozesse erheblich.

Ein so aufgebauter Komposthaufen bietet den Mikroorganismen ideale Bedingungen für eine zügige und effektive Umwandlung der organischen Masse in Humuskost.

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Wie baut man einen Komposthaufen auf?

Der Aufbau eines Komposthaufens ist gar nicht so schwierig, wenn man einige grundlegende Regeln beachtet. Zunächst einmal benötigt man einen geeigneten Platz im Garten oder auf dem Grundstück. Dieser sollte möglichst halbschattig und gegen Regen und Wind etwas geschützt sein. Eine Fläche von etwa 1-2 Quadratmetern ist ideal.

Als Basis für den Komposthaufen eignen sich gröbere, stützende Materialien wie:

  • Kleinere Äste und Zweige
  • Stängel von Stauden
  • Stroh oder Heu
  • Grobe Holzspäne
  • Schichten aus Pappe oder Wellpappe

Diese lockere Grundschicht von 10-20 cm Höhe sorgt für eine gute Belüftung von unten und einen Abstand zum Erdboden.

Darauf wird nun in abwechselnden Schichten feuchtes, stickstoffreiches “Grünmaterial” und trockenes, kohlenstoffreiches “Braunmaterial” geschichtet.

Zu den Grünmaterialien gehören:

  • Frischer Rasenschnitt
  • Obst- und Gemüsereste aus der Küche
  • Kräuterreste und Blätter von Stauden
  • Eierschalen
  • Kaffeesatz und Teereste

Zu den Braunmaterialien zählen:

  • Trockenes Laub
  • Gehäckseltes Gehölzschnitt
  • Sägemehl und Hobelspäne
  • Streu und Heu
  • Papier und Pappe
  • Torfmull

Jede Schicht sollte etwa 10-15 cm dick sein. Zwischendurch kann man die Schichten mit einer Gabel auflockern. Grün- und Braunmaterial sollten im Verhältnis von etwa 1:3 gemischt werden.

Nach 4-5 Schichten wird der Komposthaufen mit einer 5-10 cm dicken Abdeckschicht aus Erde, Torf, Rasenschnitt oder Laub abgedeckt. Diese Decke hält die Feuchtigkeit im Haufen.

Ist der Komposthaufen zu trocken, kann man beim Schichten mit der Gießkanne etwas Wasser hinzugeben. Die Feuchtigkeit sollte insgesamt einer gut ausgedrungenen Putzlappen entsprechen.

Zum Abschluss kann man ein paar Stücke reifem Kompost von einem älteren Haufen als Impfmaterial untermischen, um die Zersetzungsprozesse anzukurbeln.

Nach dieser Schichtung ist der Haufen fertig aufgebaut und der Kompostierungsprozess kann beginnen. Durch regelmäßiges Wenden und Belüften alle 4-6 Wochen wird er beschleunigt.

Mit etwas Geduld und den richtigen Ausgangsmaterialien erhält man so innerhalb eines halben bis ganzen Jahres hochwertige, humusreiche Komposterde.

Was darf auf den Komposthaufen?

Auf den Komposthaufen dürfen grundsätzlich alle unbehandelten, natürlichen organischen Materialien und Abfälle. Dazu gehören:

Gartenabfälle:

  • Laub
  • Rasenschnitt
  • Unkraut (unbehandelt)
  • Gehölzschnitt (gehäckselt)
  • Stängel und Blätter von Stauden
  • Baumrinde und Nadelstreu
  • Tannenzapfen
  • Moos und Heidekrautabfälle

Küchenabfälle:

  • Obst- und Gemüsereste (auch Schalen)
  • Eierschalen (zerkleinert)
  • Kaffeesatz und Teereste
  • Alte Brotreste
  • Nussschalen
  • Eierschalen

Sonstige organische Materialien:

  • Papier und Pappe (unbehandelt)
  • Zeitungen und Kartons
  • Sägemehl und Hobelspäne (unbehandelt)
  • Holzasche in geringen Mengen
  • Haare, Federn, Wolle
  • Heu und Stroh
  • Torfmull
  • Kokosfasern
  • Pflanzentone und Topferde

Wichtig ist, dass diese Materialien frei von Schadstoffen und Chemikalien sind. Auch sollten keine größeren Stücke von Zitrusfrüchten, Fleisch, Knochen oder Fisch auf den Kompost gelangen, da diese schlechte Gerüche und Ungeziefer anziehen können.

Nicht auf den Komposthaufen gehören:

  • Behandeltes oder lackiertes Holz
  • Kunststoffe aller Art
  • Glas, Metall, Alufolien
  • Chemikalien, Farben, Lacke
  • Fäkalien von Haustieren
  • Gekochte Speisereste
  • Ölhaltige Abfälle
  • Druckerschwärze und Büromaterialien
  • Zitrusschalen in größeren Mengen
  • Kranke Pflanzenteile

Diese Materialien enthalten oft Giftstoffe oder Schadstoffe und würden zu Problemen wie Gestank, Schimmelbildung oder Schädlingsbefall führen.

Durch die richtige Zusammenstellung und Mischung der zugelassenen Materialien erhält man am Ende einen nährstoffreichen und hygienischen Kompost für den Garten. Mit etwas Übung findet man die ideale Mischung.

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Wozu kann man fertigen Kompost verwenden?

Kompost ist ein nachhaltiger und umweltfreundlicher Dünger, der alle Nährstoffe und Mikroorganismen für ein gesundes Pflanzenwachstum bereitstellt. Durch seinen Einsatz lässt sich die Bodenqualität ständig verbessern.

Fertiger, reifer Kompost ist ein wertvoller Humusdünger und Bodenverbesserer, der im Garten vielseitig eingesetzt werden kann. Die Verwendungsmöglichkeiten sind:

Als Mulchschicht auf Beeten: Eine 2-5 cm dicke Schicht Kompost als Mulch auf Beeten und um Büsche/Sträucher hält den Boden feucht, locker und kühl. Sie unterdrückt Unkrautbewuchs, reduziert die Verdunstung und liefert kontinuierlich Nährstoffe an die Pflanzen ab. Die Mulchschicht muss 1-2 Mal jährlich erneuert werden.

Als Humusdünger für Pflanzen: Beim Umgraben oder Neuanlegen von Beeten wird Kompost direkt in die oberste Bodenschicht eingearbeitet. Er versorgt die Pflanzen mit Nährstoffen, verbessert die Krümelstruktur und erhöht die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe.

Als Ausgangsmaterial für Anzuchterde: Mit einem Anteil von 1/3 Kompost und je 1/3 Torf und Sand/Lava lässt sich eine nährstoffreiche Anzuchterde für Sämlingen und Setzlinge herstellen.

Zum Andicken von Gründüngern: Durch das Untermischen von Kompost zu frischen Gründüngerpflanzen wie Bockshornklee wird deren Zersetzung im Boden beschleunigt.

Zur Bodenvorbereitung für Neuanpflanzungen: Beim Aushub von Pflanzlöchern oder -gräben für Sträucher und Bäume wird Kompost großzügig mit untergegraben, um den Wurzeln einen guten Start zu geben.

Zum Düngen von Obstgehölzen: Ältere Obstbäume und -sträucher profitieren von einer jährlichen Gabe an Kompost im Wurzelbereich.

Zum Stärken von Rasen: Eine dünne Schicht Kompost auf Rasenflächen im Frühjahr oder Herbst kräftigt den Rasen und fördert sein Wachstum.

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Zusammenfassung:

Ein Komposthaufen ist ein Haufen aus organischen Abfällen, der durch Mikroorganismen in wertvolle Komposterde umgewandelt wird. Die ideale Größe liegt bei etwa 1-1,5 Metern Höhe und Breite für eine gute Wärmeentwicklung. Aufgebaut wird der Komposthaufen aus wechselnden Schichten stickstoffreicher Grünmaterialien und kohlenstoffreicher Braunmaterialien. Auf den Kompost dürfen alle unbehandelten organischen Stoffe wie Gartenabfälle, Küchenreste und Papier – aber keine Kunststoffe, Chemikalien oder Knochen. Die fertige Komposterde lässt sich vielseitig als Dünger, Mulchschicht oder zum Anreichern von Anzuchterde verwenden. Kompostieren ist eine einfache Art, wertvolle Nährstoffe im Kreislauf zu halten und die Umwelt zu schonen.

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